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eine kurze Geschichte der Solidaritätsgruppen in Jena und des Eine-Welt-Haus e. V.

Zunächst eine notwendige Einführung: Von jüngeren Vereins- und Vorstandsmit-gliedern darum gebeten, beginne ich im Jahr 2022, die Geschichte der Solidaritäts-gruppen in Jena, des Eine-Welt-Ladens und des Eine-Welt-Hauses aufzuschreiben, Erinnerungen aufzufrischen und alte Dokumente herauszusuchen.

Im Nachhinein bin ich selbst überrascht darüber, was wir vor, während und nach der Wende alles möglich gemacht haben. Die DDR, die heute von den Siegern und Deutern der Geschichte als graue Einöde und sozialistisches Gefängnis dargestellt wird, bot uns erstaunliche Freiräume – man musste nur aktiv werden und loslaufen. Wie heute auch. So konnten wir doch viel erreichen. Bis wir dann doch noch an Mauern stießen, aber der Weg dorthin war lang. Wie heute auch.
Vieles war also nicht anders: es gehört ein wenig Mut dazu, außerhalb des oder gar gegen den breiten Strom zu schwimmen.

Erinnern, ordnen, beschreiben – das war mir wichtig bei der Erarbeitung dieser Historie. Damit diejenigen, die nicht dabei waren und uns nachgefolgt sind, unsere Motivation, unsere Fehler und unsere Erfolge besser verstehen können. Das alles natürlich auch in der Hoffnung, dass nichts umsonst war, dass wir auch heute gemeinsam für eine bessere Welt einstehen.

Alle nicht namentlich gekennzeichneten Texte stammen von mir.
Dr. Ralf Hedwig
2022-2024

Was ich hier aufschreibe, sind meine sicherlich lückenhaften Erinnerungen und ganz bestimmt persönlichen Einschätzungen; sie sind nicht neutral oder gar objektiv, es ist keine historische Dokumentation. Wir haben damals kaum aufgeschrieben, was geschehen ist; es gibt nur wenige Fotos. Wir sind offenkundig nicht davon aus-gegangen, dass das alles Jahrzehnte später noch jemanden interessiert.
Wenn der geneigte Leser und womöglich Zeitzeuge eigene Erinnerungen oder Dokumente zu dieser Historie beitragen kann, möge er das bitte tun.

 

 

 

In Chile putscht das Militär, die erste demokratisch gewählte lateinamerikanische Regierung unter Dr. Salvador Allende wird mit Waffengewalt beseitigt.

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In der Evangelischen Studentengemeinde Jena, in der wir wöchentlich einen thematischen Abend mit Vorträgen, Diskussionen oder Lesungen organisieren, tritt Hans de Boer auf.

Aus seiner eindrücklichen Schilderung der politischen und sozialen Situation in Asien entwickelt sich der Paketarbeits-kreis, eine Keimzelle des Eine-Welt-Hauses Jena.

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Inzwischen kommen zu den Paketabenden teilweise bis zu 30 Menschen, so dass nicht alle Hand anlegen können. Folgerichtig teilt sich der Kreis: Theologiestudenten packen Pakete in ihrem Wohn-heim, die anderen in einem besetzten Haus in der Quergasse 12. Dort wohnen unter anderem Tom Kahle (verh. Dyffort), Jörn Mothes, Sven-Ole Petzka (verh. Tiedt) und ich. In einem von uns nicht genutzten Raum können die Sachspenden gelagert und die Pakete gepackt werden.

Da sich diese Aktivität in Jena inzwischen herumgesprochen hat, stehen immer öfter Kisten und Tüten vor unserer Tür, so dass wir weiterhin wöchentlich Pakete packen können.

Vom Paketarbeitskreis gibt es nur wenige Fotos.

 

 

 

 

An einem weiteren der Gesprächsabende in der ESG erzählt uns Pfarrer Peter Zimmermann, damals Superintendent in Jena, von seiner Reise nach Nicaragua.

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In der DDR war es üblich, dass Schulklassen, Arbeitskollektive und auch Seminargruppen einmal im Monat von ihren Mitgliedern einen Solidaritätsbeitrag - ein paar Mark - einsammeln und an das staatliche Solidaritätskomitee abführten.

Für die allermeisten von uns war das eine lästige Pflicht, die ebenso lustlos wie unhinterfragt erfüllt wurde. Auch in meiner Seminar-gruppe legen alle das Geld schweigend oder leise murrend auf den Tisch.

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Auf Einladung seiner bundesdeutschen Partnergemeinde kommt Rafael Castro für eine Woche nach Jena. So haben wir zum ersten Mal die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen und uns aus erster Hand über die Arbeit eines sandinistischen Pfarrers zu informieren.

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Seit Jahren gibt es in der Jenaer Friedenskirche Kunstauktionen der „Künstler für andere“. Die Exponate werden von mehr oder weniger bekannten Künstlern gespendet, der Erlös geht an Projekte in der Zweidrittelwelt, wie man damals sagte.

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Auf einer Fahrt von Berlin zurück nach Dietzenbach (Hessen) besucht uns Klaus Meyer in Jena, der damalige Vorsitzende des Vereins „monimbó“. Er hat über verschlungene Wege von uns erfahren und möchte uns kennenlernen.

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Mitglieder von el camino versuchen, eine Delegation nach Diriamba zu entsenden, eine Einladung von Rafael Castro liegt uns vor.

Vorbild sind westdeutsche Solidaritätsgruppen, die seit dem Sieg der sandinistischen Revolution in den Norden Nicaraguas reisen, um dort in der Kaffeeernte oder in Projekten zu arbeiten – aber auch als Zeugen des von den USA finanzierten Contra-Krieges zu fungieren. Dahinter steht auch der Gedanke, dass die Anwesenheit von Europäern die Schwelle für terroristische Akte der Contras gegen die nicaraguanische Landbevölkerung erhöht oder gar verhindert.

Obwohl wir alle unsere spärlichen Beziehungen spielen lassen, uns sowohl an das Staatssekretariat wenden und als auch persönlich beim Thüringer Landesbischof Leich vorstellig werden, können wir keine Brigade zusammenstellen. Alle unsere Anträge werden abgelehnt.
Die Reise nach Nicaragua wird später nur drei kirchlich gebundenen Mitgliedern aus unserer Gruppe genehmigt.

 

In Reaktion auf die Zerstörungen, die der Wirbelsturm „Joan“ in Nicaragua verursacht, sammelt die Gruppe „el camino“ Spenden, auch in den Sektionen Medizin und Theologie der Universität Jena und leitet das Geld an das DDR-Solidaritätskomitee weiter.

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Drei Mitglieder der Gruppe „el camino“ können nach Nicaragua reisen, um dort unseren langjährigen Koopera-tionspartner Rafael Castro wiederzusehen. Sie lernen seine Gemeinde und den zugehörigen Kindergarten kennen, sehen seine Arbeit für nicht nur für seine „Schäfchen“, sondern für seine Stadt, sein Land.

Der Reise ist eine lange Vorbereitung vorausgegangen.

 

 

 

Durch Vermittlung von Dr. Michael Funke, Gründungsmitglied des Eine-Welt-Hauses, lernen wir guatemaltekische Indiofamilien kennen, die in Diriamba/Nicaragua als politische Flüchtlinge leben.

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Die Wende ist über uns gekommen und die deutsche Wiedervereinigung steht ins Haus.

Seit kurzem ist es in der DDR möglich, Vereine zu gründen. Wir lassen die Gruppe "el camino" beim Amtsgericht als gemeinnützigen Verein registrieren.

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Am Beginn der Geschichte des Eine-Welt-Hauses Jena stand eine illegale Aktion: Die Besetzung eines leerstehenden Geschäftes in der Oberlauengasse.

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Jetzt gibt es kein Zurück mehr!

Wir gründen den Verein "Eine-Welt-Haus Jena"

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Unterm Markt 13 – das neue Zuhause für unseren Verein

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Endlich, endlich! sehen wir Nicaragua mit eigenen Augen.
 

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Unerwartete Schwierigkeiten tun sich auf: Betrug das Porto für ein 20 kg-Paket nach Nicaragua in der DDR ungefähr 10,00 Mark und in den ersten Monaten nach der Wiedervereinigung 25,00 DM, wurde der Preis am 1. April 1991 auf 60,00 DM erhöht.

Das war häufig genug mehr als der Wert des Inhaltes eines Paketes.

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Der Eine-Welt-Laden wird stundenweise zu „la cabaña“, zur Hütte.

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Während eines Nicaraguaaufenthaltes treffen wir in Masaya (Nicaragua) Klaus Meyer wieder, den Vorsitzenden des Vereins monimbo Dietzenbach. Mit ihm zusammen besuchen wir die Stadt San Marcos.

Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die Jahre später in die Städtepartnerschaft zwischen Jena und San Marcos mündet.

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Mitglieder von el camino und des Eine-Welt-Hauses sitzen in einem Restaurant und träumen von einer besseren Zukunft.

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Es gibt ihn noch, den Verein „el camino“.

Um unseren langjährigen Projektpartner in Diriamba/Nicaragua zu unterstützen, beginnen wir ein erstes Infrastrukturprojekt.

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Das Eine-Welt-Haus unternimmt erste Schritte der Entwicklungs-zusammenarbeit im Ausland.

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500 Jahre „Entdeckung“ Amerikas

Am 12. Oktober des Jahres 1492 erreichten drei von Cristóbal Colón (Christoph Kolumbus) befehligte Schiffe den amerikanischen Konti-nent. Obwohl es Hinweise darauf gibt, dass bereits vorher Europäer (vermutlich Wikinger) dort anlandeten, und obwohl ganz sicher auch vorher dort Menschen lebten, wird von Einigen dieses Datum als Beginn der lateinamerikanischen Geschichte gefeiert.

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Ausreise aus Nicaragua, Rückkehr nach Guatemala

 

 

 

Unser erster Versuch, eine Städtepartnerschaft mit San Marcos zu schließen, geht gründlich schief.

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Das erste Projekt von el camino in San Marcos, der Bau von Latrinen in der Trockenzone von San Marcos, wird begonnen und bald darauf erfolgreich beendet.

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Am 16. Juni 1996 bekommt Jena sein erstes Wandbild, wenn auch nur zeitweise und geliehen.

Es stammt aus dem Hessischen Dietzenbach, wo es ursprünglich am Rathaus die Städtepartnerschaft mit Masaya, einer Nachbarstadt von San Marcos, symbolisieren sollte.

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Der Jenaer Stadtrat beschließt, eine offizielle Städtepartnerschaft mit San Marcos einzugehen

 

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Der Verein „el camino“ wird aufgelöst.

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Der Hurrikan „Mitch“ trifft auf Mittelamerika

 

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Nach Ausübung mehr oder weniger sanften Drucks können wir Freunde in San Marcos davon überzeugen, einen gemeinnützigen Verein zu gründen.

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Das Wandbild „Rituales de Quetzalcoatl“ ist fertig und wird übergeben.

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Das Eine-Welt-Haus hat eine Internetseite: www.einewelt-jena.de

Das Eine-Welt-Haus bekommt Zuwachs: Es wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die Projekte in Togo und Mosambik unterstützt.

 

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Wir unterstützen ein Projekt in Kotovsk/Ukraine.

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Wir vermitteln die erste Ausbildungspatenschaft für eine nicaraguanische Schülerin.
 

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Norman Gerhardt, unser erster Freiwilliger, reist nach Nicaragua aus.

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03. 06. 2004

 

Das Eine-Welt-Haus beginnt ein Kleinprojekt in den Philippinen.

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Javier Sanchez aus unserer nicaraguanischen Partnerstadt malt im Rahmen eines größeren Kunstprojektes ein Bild an die Fernwärme-leitungen im Jenaer Paradies. Mit dabei sind Schüler der Jenaplan-schule.

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Die Liberia-AG im Eine-Welt-Haus wird gegründet und beginnt ein Projekt in Monrovia.

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In San Marcos geht das Radio Solidaridad auf Sendung.

 

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Dank einer Initiative unseres damaligen Oberbürgermeisters Dr. Albrecht Schröter beginnen wir ein Patenschaftsprojekt für zwei palästinensische Studentinnen.

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Wir bieten ein weiteres Mal unsere Infrastruktur und unsere Erfahrungen anderen Menschen an, die ein Projekt umsetzen, aktiv werden oder sich selbst verwirklichen wollen.

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Unser Städtepartnerschaftskaffe „San Jena“ kommt auf den Markt.

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Der Jenaer Eine-Welt-Laden wird geschlossen.

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Die Arbeitsgruppe WeltRaum wird gegründet und tritt dem Eine-Welt-Haus bei.

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Die Gruppe „Historiker für ein weltoffenes Thüringen“ tritt dem Eine-Welt-Haus bei.

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Das Klimanotstandszentrum Jena tritt dem Eine-Welt-Haus bei.

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Wir gewinnen einen neuen internationalen Partner: den argenti-nischen Verein SonRisas.

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Hier endet diese Historie.

Die jüngere Geschichte und das, was wir über unsere aktuellen Aktivitäten berichten können, findet ihr auf dieser Internetseite wie auch auf Facebook und Instagram.

Es bleibt mir nur, Euch allen zu danken. Für die gemeinsame Zeit, für Erfolge und Dis-kussionen, für unvergeßliche Erlebnisse, für gegenseitiges Lernen, für Alles. Ich danke Euch, von A wie Albrecht bis Y wie Yilber, von B wie Berger bis V wie Vásquez.

Vermutlich ist noch nicht alles gesagt und erzählt. Einiges wird bei mir und bei Euch in der Erinnerung noch auftauchen… Und wir machen weiter.