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Jahrelang lief das Geschäft gut und wir konnten mit dem Fairen Handel Kleinbauern und Handwerker im Globalen Süden zu einem würdevollen Einkommen verhelfen. Der Laden war das Aushängeschild des Vereins, seine Gewinne deckten unsere Fixkosten wie Miete und Nebenkosten ab.

Der Laden und der Verein waren über viele Jahre zwei sich gegenseitig unter-stützende Organisationen. Über den Fairen Handel konnten wir den Jenensern die Möglichkeit geben, mit einfachen, täglich anzuwendenden Aktionen wie dem Kauf von Lebensmitteln und Geschenken zum Abbau weltweiter Ungerechtigkeiten beizutragen. Auch war der Eine-Welt-Laden ein zentral gelegener Ort für alle, die sich informieren oder selbst aktiv werden wollten.
Der Umsatz ging jedoch in den letzten Monaten drastisch zurück und eine Wende war nach unserer Einschätzung nicht in Sicht. Dafür gab es verschiedene Gründe: Viele fair gehandelte Produkte sind inzwischen in Supermärkten oder online erhältlich, so dass ein Alleinstellungsmerkmal der Weltläden wegfiel; nur noch wenige Kunden fanden wegen eines Päckchens Kaffee den Weg zu uns.

Hinzu kamen Baumaßnahmen in unserer Nachbarschaft, wodurch die Erreichbarkeit der Verkaufsräume zeitweise eingeschränkt bis unmöglich war. Und schließlich führten auch individuelle Unzulänglichkeiten dazu, dass wir das Kapitel „Eine-Welt-Laden Jena“ aus wirtschaftlichen Gründen schweren Herzens beenden mussten.

Es gibt jedoch kaum Schlechtes, aus dem man nichts Gutes gewinnen kann: Der leerstehende Laden wurde bald zum WeltRaum, der bis heute, im Sommer 2024, ein wichtiger Anlauf- und Treffpunkt für Geflüchtete und entwicklungspolitische Aktivitäten ist.