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Gesundheitsprojekt Kolowaré

Das Gesundheitswesen in Togo ist im ganzen Land veraltet und genügt selbst minimalen Ansprüchen kaum. Je größer die Entfernung von der Hauptstadt, desto dramatischer ist die Versorgungssituation. In den Dörfern gibt es praktisch keine medizinische Versorgung. Darunter leiden besonders ältere Menschen und Kinder, die wegen chronischer Krankheiten eine regelmäßige Betreuung brauchen. Viele Kinder und Säuglinge sind unterernährt.

Im Dorf Kolowaré (Zentralregion) gibt es ein Gesundheitszentrum mit einer allgemeinmedizinischen Ambulanz, einer Entbindungsstation und einem Behandlungszentrum für unterernährte Kinder. Viele dieser Kinder haben ihre Eltern an AIDS verloren und leben  als Waisen bei Verwandten oder Nachbarn in kleinen Dörfern verstreut ("Centre de santé de Koloware " beiFacebook Videodokumentation ).
Alle Kinder sind HIV-positiv oder an AIDS erkrankt. Zur medizinischen Betreuung werden sie in regelmäßigen Abständen ins Zentrum gebracht.

Wir haben unsere Unterstützung für 28 Kinder im Jahr 2011 begonnen. Die Zahl der bedürftigen Kinder nimmt ständig zu. Seit 2016 sind es 37 Kinder, das jüngste ist 5 Monate alt. Mit unserer finanziellen Unterstützung kann Schwester Antonietta für die Ernährung  und regelmäßige Versorgung mit Arzneimitteln sorgen. Seit 2013 finanzieren wir auch die Schulmaterialien für diese Kinder.

Im Jahr benötigen wir dafür ca. 4.000 €.

2020

Die Covid-19 Pandemie in Togo

Der erste Krankheitsfall in Covid-19 wurde im Februar 2020 in Lomé registriert. Am 16. Juli sind sind 680 bestätigt Fälle, 447 genesene und 15 Todesfälle registriert. Das Virus breitete sich nach und nach über das gesamte Land aus. Angesichts dieser Situation verhängte die Regierung eine Ausgangssperre von 19.00 Uhr bis 5.00 Uhr auf dem gesamten Staatsgebiet mit der Schließung aller Gotteshäuser, Schulen und dem Verbot jeder Versammlung von mehr als 15 Personen. Darüber hinaus wurde ein generelles Reiseverbot verhängt.

In dieser Situation können wir die gewohnten Aktivitäten im Rahmen unseres Projektes nicht durchführen.  Wegen des Reiseverbots und auch der Angst vor der Pandemie, die sich zunehmend verbreitet, kommen die Menschen aus den umliegenden Dörfern nicht ins Zentrum.

Unsere Kinder sind durch ihre Grundkrankheit, die HIV-Infektion, immungeschwächt und daher gegenüber einer Ansteckung mit dem covid-19 Virus besonders gefährdet. 

Neben dem Schutz vor Infektionen steht aber bei unseren Kindern die Überwachung und Behandlung der HIV-Infektion und die Unterstützung mit Nahrungsmitteln zur allgemeinen Stärkung ihres Gesundheitszustandes. - Wir hoffen sehr, dass wir unsere Aktivitäten innerhalb des Projektes im Juli wieder aufnehmen können!

DAS GRÖSSTE PROBLEM IST DER MANGEL AN SPEZIFISCHEN MEDIKAMENTEN (ARVs).  Bei der Versorgung mit diesen Medikamenten ist das Gesundheitswesen in Togo von ausländischen Importen abhängig. Wegen der  Schließung der Luft- und Landgrenzen ist keinerlei Import möglich. Eine Unterbrechung der kontinuierlichen Behandlung hat dramatische Folgen.

Wir zählen auch weiterhin auf Ihre Unterstützung, um das Wohlergehen dieser Kinder sicherzustellen.

Dieser Text wurde einem Brief des leitenden Pflegers in Kolowaré entnommen.

Wadja Pépé ist heute (6. 7. 2020) wegen fehlender Medikamente und Unterernährung im Alter von 1 Jahr verstorben.

2019

Im Jahr 2019 wurden in unserem Projekt 62 Kinder im Alter von 6 Monaten bis 19 Jahren betreut. Von ihnen sind 15 Waisen und leben in Pflegefamilien. Alle Kinder wurden als HIV-positiv getestet und müssen mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Die Dringlichkeit einer kontinuierlichen Einnahme der Medikamente ist den Eltern sehr schwer zu vermitteln, da die Kinder „gesund“ erscheinen. Ebenso ist es für die heranwachsenden Jugendlichen schwer zu akzeptieren, dass sie Träger eines ansteckenden Krankheitserregers sind, was einschneidende Konsequenzen für ihr Sexualleben hat. Dazu kommt, dass die Kinder in großer Armut, viele von ihnen unterernährt, in oft schwer zugänglichen umliegenden Dörfern leben.

Aufgrund dieser Umstände umfasst unser Projekt neben der Gesundheitsversorgung im engeren Sinn auch eine psychologische Betreuung und die Verbesserung der Ernährungssituation.

Die Kinder und Eltern wurden vierteljährlich für 1 Woche  gemeinsamer Ferien ins Zentrum eingeladen. Es gab neben der medizinischen Betreuung viel Freude, gutes Essen und Tanz. Darüber hinaus haben 58 Kinder, darunter 32 Mädchen, Schulmaterial bekommen.
Zum Abschluss jeder Ferienwoche bekamen die Kinder je einen Sack gefüllt mit  Reis, Sardinen, Öl, Tomatenmark, Spaghetti, Milchpulver, Zucker, Zahnpasta und Seife.

Froh schreibt Schwester Etta:
„Wir haben alle Kinder zum Lächeln gebracht!“

2018

Schwester Antonietta schreibt: In der Betreuung unterernährter Kinder konnten wir zu unserer Freude Kinder begleiten, die wieder zu Kräften und Gesundheit gefunden haben und so wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren konnten.

Besondere Aufmerksamkeit schenken wir Kindern, die Träger des Aids-Virus sind (derzeit 53). Ihre Lage ist oft tragisch. Wenn wir sie ausfindig machen, treffen wir sie als Kinder an HIV erkrankter Eltern an, aber oft sind sie  Waisen. Wir möchten die Kinder nicht nur medizinisch versorgen, sondern sie sollen das erleben, was gesunde Kinder auch erleben. Deshalb bringen wir die Kinder 3 Mal pro Jahr für ca. 10 Tage ins Zentrum. 

Während dieser Camps veranstalteten wir neben der gesundheitlichen Betreuung (ärztliche Untersuchungen, Analysen der Krankheitsparameter, Treffen mit dem Psychologen) gleichzeitig Spiele, Tanz, Animationen … aber auch schulische Nachholekurse. Jean Marie (einer unserer Krankenpfleger), Chantal (psychosoziale Mediatorin) und Jugendliche aus dem Dorf helfen in diesen Tagen gern bei der Animation und Betreuung.
Wir haben zwar nur 16 Betten um sie zu beherbergen, aber für sie ist das kein Problem. Wie zu Hause auf der Matte auch, schlafen sie zu mehreren.  

Was das Wichtigste ist: während dieser 10 Tage erhalten sie gute Nahrung. Wir sind sicher, dass sie ihre Medikamente nehmen und die Hygiene beachten … Jeder Kind ist mit einem Kilo mehr wieder abgefahren!

Die Wochen waren für sie und die Animateure sehr ausgefüllt und eine Zeit, in der sie die Freude des Zusammenseins erleben durften

Im Februar erreichte uns die traurige Nachricht, dass Souleymane Ibourahim, der kleinste auf dem Foto, verstorben ist.

Dieses traurige Ereignis sei uns weiterhin Ansporn, mit unseren Spenden Krankheit und Unterernährung der Kinder entgegen zu treten!

Den Brief an die Spender für unsere Projekte 2018 finden Sie hier.

2017

Die Ostertage habe ich in Kolowaré verbracht. Schwester Antonietta hat seit Januar 2016 aus gesundheitlichen Gründen die Leitung an Schwester Béatrice übergeben. Von Italien aus begleitet sie das Projekt weiter.

Der verantwortliche Arzt, Herr Dr. Niman, berichtete, dass sich der gesundheitliche Zustand der Kinder Dank unsere Unterstützung mit guten Nahrungsmitteln stabilisiert habe. In den letzten 2 Jahren ist keines der Kinder verstorben.

Zur Zeit sind 53 Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 17 Jahren in Betreuung. Wir haben vereinbart weitere 14 Kinder aus Sokodé in unser Projekt einzubeziehen.

Die Kinder waren turnusgemäß zur medizinischen Untersuchung mit ihren Pflegeeltern gekommen. Neben der medizinischen Versorgung und der Übergabe der Versorgungsbeutel ist das Spielen ganz wichtig. Freude ist die Nahrung für die Seele. Wie man sehen kann macht das den Helfern aus der Kirchgemeinde selbst großen Spaß! 

2016

Den abschließenden Bericht  unserer Aktivitäten im Jahr 2016 finden Sie hier.

Die letzte Zusammenkunft des Jahres fand im Dezember statt. Die Fotos zeigen die Kinder bei der Weihnachtsfeier.

Wie immer gab es am Ende des wieder einen Beutel mit Lebensmitteln.

2015

Berichte aus dem Jahr 2015 finden Sie hier und hier.

Gesundheitsprojekt Tchamba (2009-2011)

Das Gesundheitswesen in Togo ist im ganzen Land veraltet, ineffizient und genügt selbst minimalsten Ansprüchen kaum. Besonders betroffen ist die Bevölkerung, die entfernt von der Hauptstadt Lomé wohnt.  Daher wollten wir die Gesundheitsbetreuung auf dem Land unterstützen.

Der Kontakt zu dem Krankenhaus in Tchamba wurden uns durch einem jungen Arzt vermittelt, der von 2005-2008 an der medizinischen Fakultät der Friedrich–Schiller-Universität Jena seine klinischen Semester absolvierte. Nach der Rückkehr in sein Heimatland hat der Eine-Welt-Haus e. V. das Distrikthospital in Tchamba (Zentralprovinz Togo), in dem Dr. Agoro seit dem Jahr 2008 als Assistenzarzt arbeitet, durch Sachspenden (Ultraschallgerät, EKG, Medikamente und Fachliteratur) unterstützt.