Es war der stärkste und tödlichste Wirbelsturm seit Jahrhunderten, der nicht nur in Nicaragua zur sozialen Katastrophe wurde. In wenigen Tagen fiel so viel Regen wie sonst in einigen Monaten, in weiten Landstrichen wurden große Teile der landwirt-schaftlichen Kulturen vernichtet. Auch in unserer nicaraguanischen Partnerstadt San Marcos verloren viele Bauern ihre gesamte Ernte.
Da zur gleichen Zeit im Norden des Landes das gesamte Dorf Posoltega durch eine Schlammlawine zerstört wurde und dort in wenigen Stunden mehr als 2.000 Menschen starben, war das internationale Presseecho groß.
Die erwartet hohe Spendenbereitschaft der Jenaer versetzte uns in die Lage, ein Soforthilfeprogramm für Kleinbauern zu beginnen und so eine Hungersnot in den zu unserer Partnerstadt gehörenden Dörfern zu verhindern: es werden Nahrungsmittel und Saatgut verteilt.
Heute wirkt das alles wie eine Vorwegnahme eines Nothilfeprojektes nach den Wirbelstürmen Ende des Jahres 2020. Aber unsere Partner bei APRODIM haben aus diesen Katastrophen gelernt: Die Kleinbauern werden zur ökologischen Umstellung der Landwirtschaft befähigt, um die Widerstandsfähigkeit ihrer Produktions-bedingungen zu stärken. Dazu dient unter anderem die Diversifizierung der Aussaaten.
Der Schutz der Umwelt sowie die weitere Anpassung der sozialen und wirtschaftlichen Systeme an die weiterhin zu befürchtenden negativen Auswirkungen des Klimawandels steht nicht erst seitdem im Zentrum einer Reihe unserer ökologischen Projekte.