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Das von jungen nicaraguanischen Künstlern aus dem Stadtteil Monimbo in Masaya gemalte Bild schildert die Geschichte Mittel- und Lateinamerikas und ihres Landes Nicaragua, wobei weder die spanischen Konquistadoren noch der US-amerikanische Imperialismus gut wegkommen. Das missfällt vielen im Dietzenbacher Stadtrat und schließlich auch der Mehrheit der Einwohner, die an einer Abstimmung über das Wandbild teilnehmen.
Im Ergebnis wird beschlossen, das Wandbild nicht in Dietzenbach zu zeigen.

Eine aus fachkundigen Federn stammende Beschreibung dessen, was auf dem Wandbild zu sehen ist, findet sich hier.
Die Argumentationen der Gegner des Wandbildes sind hier nachzulesen.

Da das Bild auf Metallplatten gemalt wurde, bietet Klaus Meyer, der Vorsitzende des Dietzen­bacher Vereins „monimbó“, uns und anderen befreundeten Organisationen an, es in unseren Städten auszustellen. Wir haben die Möglichkeit, es zeitweise an ein Gerüst montiert in der Jenaer Goethe-Galerie zu zeigen.

Es läuft eine in der Rückschau wahnsinnige Aktion ab: ein befreundeter Bauunter-nehmer baut nachts nach der Öffnungszeit des Einkaufszentrums ein Gerüst im Innenraum in der Galerie auf. Mein Nachbar, der Zimmermann Markus Ritzer, ist der Einzige von uns, der in gefühlt 40 Metern (in Wirklichkeit waren es wohl nur um die 20 m) Höhe schwindelfrei arbeiten und, in einem schwankenden Hubwagen stehend, die Metallplatten am Gerüst zu befestigen weiß. Keiner von uns hat so etwas bisher gemacht, hinterher wohl auch nicht.

Die Veranstaltung ist weder versichert noch haben wir eine Finanzierung dafür, alles geschieht in Eigenleistung und auf eigenes Risiko. Irgendwann lange nach Mitternacht konnten wir, physisch und psychisch am Ende unserer Kräfte, das Werk bestaunen.

In der Rückschau bin ich mir sicher, dass so etwas heute in der Art und Weise nicht mehr möglich wäre. Doch wir waren jung und wollten die Sache durchziehen; Bedenken hatten wir nicht. Wir haben es geschafft!!

 

Später kamen, wohlorganisiert und durchfinanziert, mit behördlichen Genehmigungen und von Spezialisten ausgeführt, das Wandbild an unserem Domizil Unterm Markt 13 und das Rohrbild im Jenaer Paradies dazu.