Zum Hauptinhalt springen

Wo bisher der Eine-Welt-Laden war, ist nun der WeltRaum zu finden.

Es ist ein eigentlich trauriger Anlass: seit Monaten gibt es Krieg in Syrien, der Flücht-lingsbewegungen nach sich zieht. Auch in Jena kommen Familien und Gruppen Geflüchteter an.

Wie nicht anders zu erwarten, ist die Hilfsbereitschaft vieler Jenaer groß:  Spontan bilden sich Unterstützerkreise, die unter anderem die materielle Versorgung der Angekommenen sicherstellen. Da klar ist, dass das nicht ausreichen wird, werden Rechtsberatung, medizinische Betreuung und Sprachkurse organisiert.

In den darauffolgenden Monaten zeichnet sich ab, dass die Kämpfe in Syrien anhalten werden und also die Ursache dafür sind, dass viele weitere Menschen ihrer Heimat verlassen müssen. Ihre Betreuung in Jena muss institutionalisiert und professio-nalisiert werden.

Menschen, die in der Flüchtlingsbetreuung aktiv sind, treten an das Eine-Welt-Haus mit der Bitte heran, die ehemaligen Ladenräume nutzen zu können. So kommt es dazu, dass der Verein sein Spektrum erweitert: im Erdgeschoss werden seitdem Geflüchtete vieler Nationalitäten betreut, aufgefangen, weitergebildet.
Für uns, die schon länger im Verein Aktiven, ist das alles ein Anlass, unseren Blick zu weiten: jahrelang waren wir auf unsere Projekte in Mosambik, Nicaragua und Togo fixiert - alles Länder, aus denen regelmäßig Menschen auswandern. Die Bedingungen ihrer Flucht, ihr mitunter erschwertes Ankommen im Gastland, ihre Hoffnung auf Rückkehr hatten wir jedoch bisher nicht auf dem Schirm.

Trotz dieses ernsten und traurigen Hintergrundes ist es erwähnenswert, dass unser Verein durch diese neue Arbeitsgruppe gewachsen ist und unverzichtbare Mitglieder gewonnen hat. Die Zusammenarbeit mit ihnen ist für mich bis heute ebenso bereichernd wie das persönliche Kennenlernen von Syrern wie z. B. Ibrahim, der die Beratungsarbeit im WeltRaum leistet.