Durch Vermittlung einer Nicaraguanerin, die in den 1980er Jahren in Jena studiert hatte, lernen wir das Dorf „El Ocote“ kennen. Es liegt im Norden Nicaraguas, nahe der Stadt Matagalpa, auf einem nur über schmale Pfade und eine unbefestigte Straße erreichbaren Berg. Entsprechend marginalisiert und einfach lebten dort einige Kleinbauernfamilien.
Wie so häufig auf dem Lande und zu dieser Zeit, hatten die Menschen kleine Holzhütten, bei vielen waren die Dächer in schlechtem Zustand und nicht regendicht.
Mit vom Nicaragua-Verteilerrat zur Verfügung ge-stelltem Geld konnten wir ihnen Zinkbleche finan-zieren. Sie wurden in Matagalpa gekauft, auf dem Rük-ken in das Dorf getragen und in Eigenleistung auf die Hütten gesetzt.
Für viele von uns waren die Aufenthalte in El Ocote die ersten Begegnungen mit der Einfachheit und der Armut in den ländlichen Regionen. Wir begegneten dort eben-so stillen wie fremdenfreundlichen Menschen: Sie nah-men uns auf und verpflegten uns, problemlos wurde die kleine Dorfschule zum Übernachten für uns freige-räumt.