Damaliger Projektpartner in Nicaragua war eine Gruppe von Sanmarqueños, die sich für soziale Belange in ihrer Stadt einsetzten. Bereits in dieser Anfangszeit unserer Beziehung mit San Marcos waren Dr. Roberto Vásquez und Violeta Machado – heute die Leistungsträger unseres Partnervereins APRODIM – die Organisatoren dieses Projektes.
Die Zielgruppe waren Kleinbauernfamilien im Dorf Dulce Nombre in der ländlichen Trockenzone westlich der Stadt San Marcos. Sie wohnten – und wohnen vermutlich mehrheitlich noch heute – in einfachen Hütten und Häusern; sie verfügten damals nicht über adäquate sanitäre Anlagen.
Da der Bau von WCs wegen des Fehlens von Wasserleitungen in die Häuser und einer Kanalisation wie auch aufgrund unserer begrenzten Finanzmittel nicht möglich war, wurde die Installation von Trockentoiletten – Plumpsklos – beschlossen.
Als Eigenleistung mussten die Empfänger die für den Bau notwendigen Absetzgruben graben oder bereits vorhandene reinigen. Bei denjenigen Familien, die diese Vorarbeit nicht erbringen konnten, weil z. B. keine männliche Arbeitskraft zur Verfügung stand, wurden die Erdarbeiten in Nachbarschaftshilfe geleistet. Die Bauteile – eine Grundplatte und ein Toilettensitz – wurden von einer in San Marcos ansässigen Firma nach dem lokal üblichen Schema gebaut. Der Bau eines Sichtschutzes fiel dann wieder in die Verantwortlichkeit der Begünstigten.
Das Projekt ging glatt über die Bühne, in kurzer Zeit waren die Bauteile hergestellt und die Plumpsklos gebaut. Unser erster Erfolg!
Da – damals keine Seltenheit – eine Jenaer Lokalzeitung in einem Artikel darüber berichtete und auch erwähnte, dass ich mit weiteren Vereinsmitgliedern zur Übergabe der Latrinen in der Partnerstadt war, werde ich noch Jahre später gefragt, wann ich wieder nach Nicaragua fliege, um Klos einzuweihen.