Betreuung von behinderten Kindern und Jugendlichen
Seit dem Jahr 2000 und insbesondere auf Anordnung der Vizepräsidentin der Republik Nicaragua erhalten Menschen mit Behinderung mehr Aufmerksamkeit: Grund- und Oberschulen sind angehalten, inklusive Erziehung zu fördern und es wurde ermöglicht, dass Behinderte bevorzugt Arbeitsplätze in öffentlichen Verwaltungen erhalten. Etwa 5% der nicaraguanischen Bevölkerung haben eine Art von Behinderung, neben geistigen und und körperlichen Defiziten gibt es auch posttraumatische Läsionen.
Da jedoch dem Staat nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um diese Ziele zu erreichen, haben wir uns dazu entschlossen, die aktuelle Phase des Medizinprojektes auf die Betreuung von behinderten Menschen auszurichten. Dabei kooperieren wir erstmals mit dem staatlichen Bildungsministerium und das Projekt korrespondiert mit dem staatlichen Programm "todos con voz" (alle haben eine Stimme). Dieses hat das Ziel, die Rechte von Behinderten wiederherzustellen und zu respektieren.
Die Projektmitarbeiter berichten, dass Anfragen seitens der Eltern zunehmen und daher Projekte wie das vorliegende immer wichtiger werden. Zudem ist ein Phänomen zu beobachten, das auch hierzulande gut bekannt ist: überforderte Eltern erwarten von den Lehrern, dass diese psychische Probleme oder Entwicklungsstörungen ihrer Kinder „reparieren“.
In den Schulen wiederum ist bekannt, dass es viele Schüler gibt, die offenkundig Probleme haben, die aber noch keiner Diagnostik zugeführt worden sind. Hier kann unser Projekt nur punktuell ansetzen.