Eli Francisco Lezama Castillo
Eli ist 16 Jahre alt, als er im Sommer 2017 in das Gesundheitsprojekt aufgenommen wird.
Der Jugendliche ist taub; er kann sich mit seinen Eltern und in der Behinderten-einrichtung durch Zeichensprache unterhalten.
Da er bisher kaum gefördert worden ist und es in seiner Familie viele Probleme gibt, legt er ein aggressives Verhalten an den Tag. Es wird bei ihm ein posttraumatisches Stress- und Angstsyndrom festgestellt. Er und seine Eltern werden psychologisch betreut – mit dem Ziel, seine Ängste zu benennen, aufzuarbeiten und zu überwinden.
Ab 2017 bekommt er eine craneosakrale Therapie mit dem Ziel, Folgen seelischer Ver-letzungen in der Kindheit zu überwinden; er und seine Eltern werden zu Hause und in der Behinderteneinrichtung von Serguei betreut. Das Ziel besteht darin, dass er sich unabhängig bewegen kann und den Unterricht in der Behindertenschule regelmäßig besucht. Eli braucht mehr Zuwendung und feste Bezugspersonen in der Familie: seine Mutter und seinen Stiefvater.
September 2017: Der Junge gewinnt an Selbstsicherheit und geht regelmäßig in die Schule.
Oktober 2017: Die Kommunikation in der Familie und vor allem mit seiner Mutter hat sich wesentlich verbessert. Es wurde ein Vertrag mit ihm und seiner Familie gemacht. Das Ziel besteht darin, dass er seinen Eltern gehorcht und sich in die Klasse einfügt.
August und September 2018: Eli nimmt weiterhin an den psychotherapeutischen Behandlungsstunden teil. Seine Betreuer und seine Eltern berichten, dass er sich an die Bedingun-gen des mit ihm geschlossenen Vertrages hält. Er hat sich erfreulich gut in die Fußballmannschaft integriert.
Der "Vertrag" zwischen Eli und seiner Mutter bzw. den Lehrern wurde verlängert und im Ergebnis erhält er Belohnungen, wenn er sich an die aufgestellten Regeln hält.
Er wird weiterhin wöchentlich 1-2 Mal betreut.
April 2019: Der Jugendliche ist traumatisiert, weil sein Vater wegen Alkoholismus und Drogenbesitzes verhaftet worden ist; wegen dieses schlechten Umgangs hat er zeitweise selbst auch Alkohol getrunken. Sein Verhaltensvertrag wurde erneuert: wenn er sich adäquat verhält, darf er am Training und an den Spielen einer Behindertenmannschaft in Carazo teilnehmen. Dort gibt es keine Drogenprobleme.
Eli hat seit kurzem eine Freundin, bei der er zeitweise lebt. Das scheint ihm zu helfen, da er jetzt häufiger in die Schule geht und motivierter ist. Wegen seiner Taubheit fällt es ihm aber nach wie vor schwer, dem Unterricht zu folgen.
Da er bald 18 Jahre alt wird, muss er die Behinderteneinrichtung verlassen. Es ist vorgesehen, ihn in der Behindertenwerkstatt „La Antorcha“ in Jinotepe unterzubringen.
August 2019: Eli wird weiterhin einmal in der Woche psychologisch betreut. Das Ziel besteht darin, sein Ver-halten positiv zu beeinflussen.
In den Monaten April bis Juni gab es sowohl Rückfälle als auch Fortschritte: Er hat die Punkte des Vertrages, der mit ihm geschlossen worden ist, eingehalten. Er hat sich aktiv am Unterreicht beteiligt, seine Hausaufgaben erledigt und ist zur vereinbarten Zeit zu Hause erschie-nen. Das wurde damit belohnt, dass er sich weiter in die Fußballmannschaft integrieren durfte.
In den letzten Tagen des Monats Mai bis Mitte Juni gab es jedoch wieder Probleme, da er eine körperliche Aggression seitens seines Stiefvaters erlitt. Demzufolge erledigte er seine Aufgaben im Elternhaus nicht mehr, trieb sich auf der Straße herum und kam erst nachts nach Hause. Der Vertrag, der mit ihm geschlossen worden ist, sieht für dieses Fehlverhalten vor, dass er in ein Rehabilitationszentrum gehen muss.
Ende Juni 2019 berichtete die Mutter, dass der Patient sich verändert hat, zu Hause fleißiger ist, seine Eltern respektiert und weniger aggressiv ist.
Der mit ihm geschlossene Vertrag wurde in diesem Monat erneuert.