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Alison Adriana Aleman Muñoz

Alison wurde im Mai 2017 geboren, sie wohnt in Masatepe, 8 km von San Marcos entfernt.
Das Mädchen leidet an einer psychomotorischen Entwicklungsstörung und einem Krampfleiden aufgrund eines leichten Hirnschadens. Als die Mitarbeiter des Gesund-heitsprojektes die Familie im Oktober 2017 zum ersten Mal besuchten, weinte sie sehr viel und konnte sich bei versteiften Muskeln und Gelenken nur wenig bewegen.

Im Januar 2018 wurde mit ihrer Behandlung begonnen. Sie erhielt sanfte Massagen und Bewegungsübungen, um ihre Muskelsteifigkeit zu überwinden. Im Ergebnis ist sie ruhiger geworden und schläft besser.
Die Familienangehörigen erhielten eine Ernährungsberatung, so dass sie jetzt besser und mit mehr Vergnügen isst.

Juli 2018: Das Kind und die Familie werden weiterhin betreut. Der limitierende Faktor ist, dass die Mutter alleinstehend mit vier Kindern ist und deswegen nicht immer an den Therapiestunden teilnehmen kann. Deswegen versuchen wir, ihr bei den Fahrt-kosten zu helfen.

August 2018: Aufgrund der Betreuung und der Physiotherapie kann Alison die Bewe-gungen der Extremitäten besser kontrollieren.
Wegen ihrer schwierigen ökonomischen Situation kann die Mutter aber nicht zu jedem Behandlungstermin in die Stadt fahren.

September 2018: Da die Familie nicht über ausreichend finanzielle Mittel für die Bus-fahrten verfügt, kann die Mutter nicht an allen Therapiesitzungen mit Alison teil-nehmen.
Die Projektarbeiter und Alisons Mutter haben sie Anfang September einem Neurolo-gen vorgestellt. Dabei wurde eine spastische Lähmung aufgrund einer Hirnschädigung diagnostiziert und eine weitere physiotherapeutische Behandlung empfohlen.

Oktober 2018: Der Gesundheitszustand von Alison ist stabil. Wegen starker Regenfälle konnte die Mutter mit ihr in den letzten Wochen nicht regelmäßig in die Behinderten-schule kommen.

März 2019: Alison Adriana war in der letzten Zeit häufig krank und konnte deswegen nicht an den Therapieeinheiten teilnehmen.

April 2019: Die Mutter erwartet derzeit ihr 5. Kind, dieses stammt von einem anderen Mann als dem Vater von Alison. Ihr leiblicher Vater zahlt seine Alimente nur unregelmäßig, so dass Alison häufig nicht zu den Therapiestunden kommen kann, weil der Mutter das Fahrgeld fehlt.
Alison müsste regelmäßig ein Antikonvulsivum (krampfhemmendes Mittel) einnehmen, aber auch dafür fehlt häufig das Geld.
In ihrer Entwicklung macht sie nur minimale Fortschritte: sie sitzt häufig gebeugt, macht wenige Bewegungen mit den Händen und spricht nur sehr wenig. Sie leidet häufig unter Erkältungen und Durchfall.

August 2019: In den vergangenen Wochen war Alison häufig krank, mit einem grippalen Infekt und Fieber. Infolgedessen hat sie wieder Krampfanfälle bekommen, die aber glück-licherweise leicht verliefen.
Da der Vater von Alison derzeit arbeitslos ist, fehlt im Haushalt das Geld und die Mutter kann nicht regelmäßig mit ihr zu den Therapiestunden kommen. Hinzu kommt, dass das Ehepaar noch ein weiteres Kind von sieben Monaten hat – deswegen hat die Mutter weniger Zeit für Alison.
Trotz alledem macht das Mädchen kleine Fortschritte: sie kann ihre Kopfbewegungen besser kontrollieren, spielt mehr mit Gegenständen und reagiert, wenn man sie anlächelt. Sie weint weniger, wenn fremde Menschen ins Haus kommen und beginnt, ihren Gesprächen zu folgen.

Februar 2020: Alison ist wesentlich aktiver als früher und verständigt sich mit ihrer Umwelt über Gesten, Lächeln und einfache Laute.
Die wirtschaftliche Situation der Familie hat sich nicht verbessert, da der Vater arbeitslos ist und die Mutter zu Hause bleiben möchte, um ihre Tochter zu betreuen.

 

 

 

Alison im Mai 2020

August 2020: Alison ist nicht mehr das weinende und unruhige Mädchen, als das Arlen und Serguei sie kennengelernt haben, als sie in das Projekt aufgenommen wurde: Sie lächelt jetzt häufig und kommuniziert besser mit anderen Menschen. Sie möchte von ihrer Mutter nicht mehr getragen werden, sondern auf dem Fußboden herumkrabbeln. Sie spielt viel mit ihren Geschwistern, die wiederum sehr auf sie achten.

Die Mutter übt mit Alison, damit sie ihre Lippenbewegungen besser beherrschen und Buchstaben sowie Silben besser aussprechen kann. Obwohl sie noch immer unter Muskelspasmen leidet, kann sie sich besser bewegen, aufsetzen und im Liegen herum-drehen.

Da die Mutter jedoch weiterhin finanzielle Probleme hat, kann sie nur selten zu Behandlungs- und Übungsstunden in die Behinderteneinrichtung kommen.

Dezember 2020: Inzwischen hat sich das soziale Verhalten der Patientin verbessert, sie erkennt ihr bekannte Menschen wie den Psychologen Serguei bereits aus einiger Entfernung. Auch die Sprachentwicklung hat Fortschritte gemacht. Sie spielt viel mit ihren vier Geschwistern und anderen Kindern.

 

Trotz ihrer enormen wirtschaftlichen und finanziellen Probleme kommt Alisons Mutter häufig mit ihr in die Behinderteneinrichtung und zeigt großes Interesse an ihrer Entwicklung und Behandlung.

Januar 2021: Derzeit ist Alisons Gesundheitszustand beeinträchtigt, da sie im Januar einen schweren Infekt mit Diarrhoe durchgemacht hat. Deswegen schläft sie schlecht und kommt eigentlich nur zur Ruhe, wenn ihre Mutter sie sich auf die Brust liegt.

Ein Problem besteht darin, dass Alison nur schwer Beziehungen zu ihr fremden Menschen aufbauen kann, sie wird nur mit Familienmitgliedern und engen Bekannten warm.

Ein Erfolg ist, dass sie jetzt besser spricht und mehr Worte als früher formulieren kann.

Im Vergleich zu früher hat sie weniger Krampfanfälle, obwohl ihre Mutter nicht immer Geld für ihre Medikamente zur Verfügung hat.

März 2021: Auch im Monat Februar hatte Alison eine Erkältung, zusätzlich leidet sie an Schlaflosigkeit und Unruhe; sowohl sie selbst als auch ihre Mutter können sich dem-zufolge nicht ausreichend erholen.

Trotz allem ist Alison ein fröhliches, vergnügtes und liebevolles Mädchen.

Leider zeigt ihre Mutter derzeit nur sehr wenig Interesse, ihre Tochter nach San Marcos in die Behinderteneinrichtung zu bringen – obwohl es einen Schulbus gibt, der bis nach Masatepe fährt.