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01. – 31. Juli 2022: Zeit zu ernten

Wie in den vorherigen Berichten beschrieben, sind die technische Beratung und die Weiterbildung der Projekt-teilnehmer wichtige Aspekte unseres Saatgutprojektes. So wurden die Kleinbauern in den letzten beiden Monaten, basierend auf den Daten des nicaragua-nischen meteorologischen Institutes INETER und von externen Spezialisten, daraufhin beraten, welcher Zeit-punkt der beste für den Beginn der Bohnenaussaat ist. Diese Arbeiten wurden meist in den ersten Maiwochen erledigt.

Die Zeit zwischen dem 15. Juli und dem 15. August wird in Nicaragua „veranillo“ – Nachsommer oder Hunds-tage – genannt. In diesen Wochen findet traditionell die Bohnenernte statt. Dabei arbeiten alle Familien-angehörigen mit, um alles schnell zu erledigen.

Leider spüren die Bauern auch in diesem Jahr die negativen Auswirkungen des Klima-wandels: die diesjährigen Hundstage sind komplett verregnet. Das macht es nicht nur schwieriger, die geernteten Bohnen sicher zu lagern, sondern erhöht auch das Risiko für Schäden an Wurzeln und Blättern der noch auf dem Feld befindlichen Pflanzen.

Unser Projekt ist darauf ausgerichtet, die Zielgruppen widerstandsfähiger gegen negative Umwelteinflüsse zu machen und diese – soweit möglich – in Zukunft zu reduzieren. Im konkreten Fall sieht das so aus, dass den Projektteilnehmern in den von den unzeitgemäßen Regenfällen am stärksten betroffenen Dorf – El Tanque – jeweils 9 Meter Plasteplane zur Verfügung gestellt wurden. Damit können sie die geernteten abdecken und in den wenigen Sonnenstunden schneller trocknen. Da die Begün-stigten diese Materialien aus eigenen Mitteln nicht kaufen können, aber langfristig nutzen sollen und müssen, wurden sie ihnen zum halben Marktpreis überlassen. Auf diese Weise erbringen sie einen weiteren Eigenanteil für nachhaltige Projekt-wirkungen.
Dank dieser Maßnahmen hat es bisher keine Ernteverluste gegeben.

Wie im bisherigen Projektverlauf wurden die technischen Aktivitäten des Vorhabens von Bildungsveranstaltungen flankiert. Im Monat Juli waren das zunächst Seminare in verschiedenen Gemeinden mit dem Ziel, die Teilnehmer zu ökologischen Verhaltens-weisen – sowohl auf dem Feld als auch zu Hause – anzuleiten. Daneben wurden wieder Radiosendungen gestaltet, in denen Landwirtschaftstechniker über nach-haltige Produktionsmethoden und die Auswirkungen des Klimawandels sprachen.