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Trinkwasserpumpe für Ojoche de Agua

Auf der Basis der Klimapartnerschaft zwischen Jena und San Marcos fördern wir u. a. die  regenerative Energieerzeugung in der Partnerstadt.
Das hier beschriebene Projekt verbindet dieses Anliegen mit der Etablierung einer nachhaltigen Daseinsvorsorge.

Im Jahr 2014 erreichte uns ein Hilferuf von APRIDOM aus San Marcos: In der Gemein-de Ojoche de Agua, etwa 25 km vom Stadtkern entfernt, bestand seit Monaten keine stabile Trinkwasserversorgung mehr.

Zwar hat das Dorf – gemeinsam mit der benachbarten Gemeinde El Brasilito – einen eigenen Brunnen, der ganzjährig ausreichend Wasser hat. Der Brunnen wird mit einer Elektropumpe betrieben – die Überlandleitung von der Panamericana nach Ojoche de Agua wurde jedoch oft durch umstürzende Bäume oder andere Zwischenfälle unter-brochen. Aus diesem Grund beantragten die Bewohner der Dörfer über APRODIM bei uns Geld für den Kauf einer Dieselpumpe.
Es wäre eine Sünde gewesen, dieses Problem auf eine derart wenig nachhaltige Art zu lösen und in einer wunderschönen Landschaft einen stinkenden Motor aufzustellen. Denn schließlich verbindet beide Städte nicht nur eine Städte- sondern auch eine Klimapartnerschaft. Deshalb haben die Mitarbeiter unseres Partnervereins APRODIM gemeinsam mit den Bewohnern eine ökologische Variante erarbeitet: die Installation von Photovoltaikanlagen, die ausreichend Strom liefern, um die Pumpe zu betreiben.

Nach einer etwa einjährigen Planungs- und Vorbereitungsphase konnte im Sommer des Jahres 2016 endlich mit den Arbeiten begonnen werden:

- Reinigung und Vermessung des Geländes
- der Installation von 40 Solarpaneelen mit einer Leistung von 260 Watt
- der Renovierung des vorhandenen Trinkwassertanks
- dem Bau eines Wasserbeckens mit einem Fassungsvermögen von 40.000 Litern
- der Verlegung von Hausanschlüssen
- einer begleitenden Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Solarpaneele liefern ausreichend Strom, um während der acht bis zehn Sonnenstunden am Tag so viel Wasser in den Tank und das Wasserbecken zu pumpen, dass den etwa 300 Bewohnern der beiden Dörfer genügend Trinkwasser zur Verfügung steht.

Die Finanzierung wurde sichergestellt durch Fördermittel von Engagement Global aus dem NAKOPA-Programm (90%) und der Stadt Jena (10%), Eigenanteile der Partner in San Marcos und Beiträge der Begünstigten (Sach- und Arbeitsleistungen).

Das System funktioniert seitdem fehlerfrei. Dadurch haben die Bewohner der beiden Dörfer eine ebenso stabile wie nachhaltige Trinkwasserversorgung. Und zusätzlich wird das nicaraguanischen Stromnetz entlastet.

Jeder Haushalt zahlt – wie vorher auch – monatlich einen Betrag in eine gemeinsame Kasse ein, aus der kleine Reparaturen und Ersatzteile finanziert werden können.

Fertig!

Zu danken ist dem damaligen OB von Jena Dr. Schröter und der Referentin für Städte-partnerschaften Janine Tavangarian, die uns während langer Durststrecken im Pro-jektverlauf unterstützt und immer wieder Mut gemacht haben.