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ökologische Herde

sparen Brennholz und reduzieren den CO2-Ausstoß

das Problem: Etwa 40 % der nicaraguanischen Haus-halte kochen mit Holz. Es sind diejenigen ärmsten Fa-milien des Landes, die sich keinen Gas- oder Elektro-herd leisten können – obwohl der Preis für Butangas und Strom von der nicaraguanischen Regierung subven-tioniert und somit stabil gehalten wird.
Dabei werden meist einfache Feuerstellen aus drei Steinen genutzt, die viel Holz verbrauchen, einen sehr geringen Wirkungsgrad haben und Rauch in die Hütten abgeben. Die gewöhnliche Wohnstatt einer armen Fa-milie hat daher rußgeschwärzte Wände. Die Rauch-belastung für alle, die mit dem Kochen zu tun haben oder sich im gleichen Raum aufhalten, ist erheblich.

die Lösung: Holzsparende Herde, die aufgrund ihrer Konstruktion kaum Rauchgas abgeben.

Gegenüber den traditionellen Kochstellen wird durch die verbesserten Herde der Verbrauch an Brennholz um ca. 70 % reduziert. Das hat nicht nur einen entlastenden Effekt auf das Haushaltseinkommen der Nutzer, sondern auch entscheidende ökologische Wirkungen: Die verbesserten Herde verursachen einen um ca. 50 % geringeren CO2-Ausstoß und durch den geringeren Holzverbrauch werden natürliche Ressourcen geschont, die Entwaldung gestoppt.

Außerdem gibt es einen positiven gesundheitspolitischen Effekt dadurch, dass weniger Rauch weniger Atemwegserkrankungen bei Frauen und Kindern bedeutet.

Da in San Marcos und den umliegenden Gemeinden ein beträchtlicher Bedarf an diesen ökologischen, holzsparenden Kochstellen besteht, wollen wir vielen Familien die Möglichkeit geben, ökologisch zu kochen.

Einen technischen Vergleich zwischen traditionellen Kochstellen und verbesserten Herden finden Sie hier.

das Projekt: Die lokale Produktion von holzsparenden Herden aus regional verfügbaren Ressourcen.

Diese Produktion wurde von Yilber Sequeira organisiert und begonnen. Mit großem persönlichen Engagement – und Risiko – begann er Mitte des Jahres 2023, ökologische Herde herzustellen. Dazu mußte er die Verfügbarkeit der Ausgangsmaterialien sicher-stellen, den Bauplan entwerfen und die Arbeitsschritte ausprobieren.
Nach etwa einem halben Jahr stand die Produktion und seine Kollegen waren einge-arbeitet. Es wurde das Ziel erreicht, bis zu 60 Herde im Monat herzustellen und zu verkaufen.
Inzwischen wurde die Werkstatt der Kooperative COOPRARUT übertragen.

Dies sind die Vorteile dieser Produktionsweise:

- Die Bauteile dieser Herde bestehen nicht aus Beton, sondern es werden Re- und Upcyclingmaterialien (Metallfässer, die vorher als Verpackung gedient haben; Reste von Armierungseisen, Bimsstein als Naturmaterial) verwendet.
- Das Design des Herdes wird an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst: Höhe; Gestaltung der Füße mit Rädern oder Plateaus; Größe und Gewicht.
- Diese Herde können bewegt werden und sind also vielfältig einsetzbar.
- Alle Materialien sind in Nicaragua verfügbar.
- Die Herstellung kann von entsprechend geschulten Arbeitern mit adäquatem Werk-zeug geleistet werden, so werden in San Marcos Arbeitsplätze und Einkommen geschaffen – es muß nichts importiert werden.

Ihr Beitrag: Mit Ihren Spenden helfen Sie uns dabei, Familien in unserer nicaraguanischen Partnerstadt bei der ökologischen Umstellung ihrer Haushalte zu begleiten. So wird ein Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes geleistet, Ressourcen-schonung mit sozialer Unterstützung verbunden.

Die Kosten für den Kauf dieser Bauteile und den Bau eines Herdes betragen 3.300,00 Cordoba (umge­rechnet 95,00 Euro).
Um zur Wertschätzung dieses Produktes beizutragen und die oben angesproche­nen Einkommen der Produzenten absichern, werden die Herde nicht verschenkt, sondern den Nutzern gegen Ratenzahlung (z. B. 500,00 Cordoba pro Monat) verkauft oder vermietet.

Zum Vergleich: Ein Gasherd kostet umgerechnet 67,00 Euro; eine Butangasflasche, ausreichend für eine fünf­köpfige Familie und einen Monat, wird für 13,00 Euro angeboten.

In Nicaragua liegen die monatlichen Durchschnittslöhne zwischen 134,00 und 250,00 Euro.

zum Vergleich: eine traditionelle, offene Kochstelle

und ein verbesserter, holzsparender Herd

Die erste Phase dieses Projektes war möglich durch Spenden der Firma „altitec“, des Jenaer Vereins „Sunfried“ und Mitgliedern der „Bürgerenergie Jena“.