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Präventionsmedizin

Insbesondere unter den Bedingungen eines wirtschaftlich schwachen Landes, in dem eine kostenlose Gesundheitsversorgung zwar allen Bürgern zugesichert wird, aber kaum flächendeckend möglich ist, hat Prävention von Krankheiten und Epidemien eine zentrale gesellschaftspolitische Rolle. Aus diesem Grund begleiten wir seit mehreren Jahren derartige Aktivitäten insbesondere in der Trockenzone von San Marcos.

Regelmäßige Spenden, die wir von vielen an diesem Projekt interessierten Menschen erhalten, ermöglichen es uns so, gemeinsam mit dem staatlichen Gesundheitswesen zu einer besseren medizinischen Versorgung der Bevölkerung beizutragen.


In den Jahren 1999 bis 2015 haben wir mit lokalen Partnern, unserem Partner-verein APRODIM, dem Gesundheits- und dem Erziehungsministerium sowie den Stadtteilverantwortlichen, eine Reihe von Aktivitäten durchgeführt.

Dazu wurden in 14 vornehmlich ländlichen Gemeinden wöchentlich Versammlungen und Weiterbildungen organisiert. Diese fanden in Gesundheitsposten, Schulen, Kirchen und sog. Basishäusern statt – das sind kommunale Gebäude, die für derartige soziale Aktivitäten zur Verfügung stehen und die häufig auch für eine einfache medizinische Versorgung eingerichtet sind.


Für die vielfältigen Aktivitäten im Projekt wurden zwei, zeitweise drei Mitarbeiter eingestellt. Neben einem ausgebildeten Gesundheitshelfer war immer eine Sozial-arbeiterin dabei. 

Zur Bewältigung spezieller Aufgaben und bei größeren Gesundheitskampagnen konnten weitere Mitarbeiter und Spezialisten verpflichtet werden.

Zusätzlich waren im Projekt zwei Medizinstudenten aus Jena, Juliane Rautenbach und Erik Wallstabe, als Freiwillige tätig.


Zielgruppen waren die Bewohner der Gemeinden und Dörfer allgemein, insbesondere jedoch Jugendliche und Frauen. Dabei wurden Jugendliche weitergebildet, so dass sie in ihrem Umfeld als Multiplikatoren für Gesundheitsthemen tätig werden können. Sie nahmen auch an Erste-Hilfe-Kursen teil.

Folgende Themen wurden dabei bearbeitet:

- Weiterbildung zum Thema Sexualität, eigene Identität, sexuelle Neigungen. Da in einer katholisch geprägten Gesellschaft wie der nicaraguanischen viele Jugendliche nicht oder nicht adäquat aufgeklärt sind oder irrige Vorstellungen über die Sexualität bestehen, wurde Sexualaufklärung betrieben.
Teilweise unter Beteiligung der Eltern wurde über Probleme der Pubertät und der Sexualität von Jugendlichen gesprochen.
Auch aus den oben genannten Gründen sind Schwangerschaften von noch nicht volljährigen Mädchen und die Mutterschaft von alleinstehenden jungen Frauen in Nicaragua wie in anderen lateinamerikanischen Ländern auch ein großes Problem. Deswegen wurde Themen wie Verhütung und verantwortungsvolle Elternschaft viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Ein weiteres Thema war die Aufklärung über die AIDS-Erkrankung, wie das Virus übertragen werden kann (und wie nicht) und wie eine solche Infektion vermieden werden kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

- In Frauengruppen wurde über die Notwendigkeit der Vermeidung und der Früherkennung von Krebserkrankungen gesprochen. Die Frauen wurden motiviert, regelmäßig Zervixabstriche durchführen zu lassen und ihre Brust selbst zu untersuchen.
Schwangere Frauen wurden über Alarmsignale während der Schwangerschaft aufgeklärt.

- Ein besonderes Thema war die Zahn- und Mundhygiene, wobei speziell mit Schülergruppen gearbeitet wurde. Dazu waren theoretische Vorträge und praktische Übungen notwendig.

 

 

 

 

 

 

- Sofern erforderlich, haben die Projektmitarbeiter an landesweiten Impfkampagnen und Aktivitäten zur Vermeidung übertragbarer Infektionen wie Malaria, Dengue und Durchfallerkrankungen teilgenommen.