ökologischer Umbau und Diversifizierung
Wie in Europa und anderen Weltregionen auch ist in Nicaragua die Landwirtschaft sowohl Verursacherin als auch Leidtragende des Klimawandels: Die Anwendung chemischer Dünger und Pestizide, Baumfällungen zur Gewinnung neuer Äcker, das Abbrennen der Felder vor der Aussaat – das alles trägt zur Schädigung der Ökosysteme bei.
Damit der Ackerbau nicht weiter zum Klimawandel beiträgt und andererseits die landwirtschaftliche Produktion resistenter gegen negative Auswirkungen der Erd-erwärmung gemacht wird, war eine intensive begleitende Bildungs- und Öffentlich-keitsarbeit Teil des Projektes. Unter dem Motto: „Klimawandel – Verhaltenswandel“ erlernten die Projektteilnehmer in Arbeitsgruppen die Herstellung biologischer Pesti-zide und natürlicher Dünger. Dafür wurden vornehmlich lokal, im besten Falle auf den Höfen der Kleinbauern bereits vorhandene Ausgangsstoffe (z. B. Chili, Knoblauch, Ingwer) empfohlen. Ein weiteres Thema der Qualifizierungen war das Erlernen von Anbaumethoden in Hinblick auf Nachhaltigkeit wie z. B.: Schutz und schonende Bearbeitung der Ackerböden und wassersparende Bewässerung; Terrassenbau; Pflanzung von Hecken als Windschutz; Arbeit mit Mischkulturen.
Um die agrarischen Kulturen der Region resistenter gegenüber zukünftig zu befürchtenden ähnlichen Um-weltkatastrophen zu machen wie auch die Kleinbauern als Marktteilnehmer zu stärken, wurden sie wirtschaft-lich beraten. Das Ziel bestand darin, sie zu einer Diver-sifizierung ihrer Produkte zu befähigen: Als Alternative zu den bisherigen Monokulturen (meist Bohnen) wurden sie dazu angeleitet, auf ihren Äckern Obst-sorten wie Drachenfrucht oder Ananas zu kultivieren. Diese Diversifizierung der Pflanzensorten verbessert das Mikroklima, macht die Kulturen resistenter gegen Schädlinge und trägt zu einer vermehrten CO2-Resorption bei.