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Der Frachtsegler Avontuur ist zurück

Autorin: Christiane Weber, Juli 2022

An Bord: 60 Tonnen Kaffee, 5 Tonnen Kakao und Rum. Davon sind 30 Tonnen Kaffee von der Kooperative Tierra Nueva in Boaco/Nicaragua für die Genossenschaft „Café Chavalo“ in Leipzig bestimmt. Dessen Inhaber Jens Klein (2. v. r.), Partner des Eine-Welt-Haus-Jena e.V. für den Städtepartnerschaftskaffee "San Jena", hat Mut. Statt wie im Vorjahr 16 Tonnen steigerte er die importierte Menge Segel-Kaffee auf fast das Doppelte.

Die Kaffeebohnen werden von den Kleinbauern in Nicaragua ohne Zwischenhandel importiert. Der Vorteil: Ein großer Anteil des Verkaufserlöses kommt direkt bei den Produzenten in Nicaragua an. Der Eine-Welt-Haus e.V. unterstützt als Partner dieses Vorhaben und fördert mit dem Gewinn aus dem Verkauf von „San Jena“ Schul- und Ausbildungsprojekte in der Jenaer Partnerstadt San Marcos.

Entladen wurde die Avontuur der in Hamburg-Finkenwerder ansässigen Reederei Timbercoast am 8. Juli im Museumshafen Hamburg-Harburg mit dem Museumskran von vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, darunter neben Jens Klein auch Jolver Mendoza, Kaffeebauer aus Nicaragua und Süd-Nord-weltwärts-Freiwilliger des Eine-Welt-Haus e.V. bei Café Chavalo Leipzig, derzeit deutschlandweit mit Vorträgen in Sachen Kaffee unterwegs. Um 10 Uhr begann die Entladeaktion, um 17.35 Uhr wurde der letzte der 30 und 69 kg schweren Säcke mit Bio-Rohkaffee an Land gehievt.

Am 6. Februar 2022 war die Avontuur in Bordeaux mit ihrer 15-köpfigen Crew um Kapitän Felix Czaja mit Kurs auf Mittelamerika in See gestochen. Zunächst ging es in die Karibik, wo Rum an Bord genommen wurde, dann weiter nach Costa Rica, Belize und Mexiko. Der Kaffee der Kooperative Tierra Nueva wurde in Costa Rica geladen. Zurück segelte die Avontuur von Puerto Progreso in Mexiko mit kurzem Zwischenstopp auf den Azoren nach Hamburg. Es war die 9. Reise des 1920 gebauten Frachtseglers.

Alle reden vom Klimaschutz und notwendigen Maßnahmen. Die Reederei Timbercoast und die Leipziger Genossenschaft „Café Chavalo“ praktizieren ihn mit dem Frachtsegler sehr eindrucksvoll.