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Franco Gamaliel Solis Aguilar

Franco Gamaliel wurde im Jahr 2007 geboren. Er lebt im Dorf Dulce Nombre in der sog. Trockenzone unserer nicaraguanischen Partnerstadt San Marcos. Diese Region ist landwirtschaftlich geprägt und aufgrund ihres Gefälles zum Pazifik relativ trocken.
Er wurde am 2. Januar 2007 geboren und geht derzeit in die 5. Klasse der Oberschule „Corazón de Jesus“.

Die Mutter von Franco arbeitet in Nicaraguas Hauptstadt Managua als Haus-angestellte, deshalb kann sie nur aller 14 Tage für ein Wochenende zu ihrer Familie kommen. Der Vater hat Frau und Kinder vor Jahren verlassen. Deswegen sind sein Onkel und seine Großeltern mütterlicherseits für seine Erziehung und Betreuung verantwortlich. Mit in der Familie lebt die zehn Jahre jüngere Schwester von Franco.

Die Familie bewohnt ein eigenes Haus, das elektrifiziert ist. Das Trinkwasser müssen sie sich von einer 800 Meter entfernten öffentlichen Wasserstelle holen, da es aus der Leitung nur zwei Mal pro Woche kommt. Der Küchenherd wird mit Brennholz betrieben.

Im Haushalt leben sechs Personen: die beiden Großeltern von 80 bzw. 70 Jahren, Francos Mutter (41 Jahre), sein Onkel und die fünfjährige Schwester. Alle leben praktisch von dem, was Francos Mutter verdient. Trotz seines hohen Alters arbeitet der Großvater in der Landwirtschaft, um so zum Familieneinkommen beizutragen.

Dass in Nicaragua Familien eine Hausangestellte wie Francos Mutter haben, ist nichts Außergewöhnliches. Das gibt es nicht nur bei den Reichen, sondern auch in der Mittelklasse: Wenn tagsüber, während die Familienmitglieder arbeiten oder in der Schule sind, jemand im Hause ist, erhöht das die Sicherheit. Kommen die Kinder vom Unterricht zurück, ist die Hausangestellte so etwas wie die Ersatzmutter. So werden einige dieser Frauen zu Mitgliedern der Familie und nehmen an deren Leben teil.

Aber es gibt auch Negativbeispiele, wie die aktuellen Arbeitgeber von Francos Mutter, die sie Anfang des Jahres 2022 eingestellt haben: Sie zahlen ihr zwar einen durchschnittlichen Lohn, führen aber keine Beiträge an die Sozial- und Kranken-versicherung ab. Da sie als alleinerziehende Mutter aber auf das Geld angewiesen ist, muss sie unter diesen unsozialen und ungerechten Verhältnissen arbeiten.