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02. - 31. Mai 2022: Die erste Aussaat des Jahres beginnt

Ausgabe von Saatgut:

Jeder am Projekt teilnehmenden Familie wurden 40 Pfund Saatgut für Bohnen, 500 g Kupfersulfat (ein als biologisch anwendbares, zertifiziertes Antimykotikum) und 24 Säcke organischen Düngers, das alles ausreichend für eine Fläche von 3.528 m² (eine halbe Manzana), übergeben.

Das Saatgut ist Teil der Ernten des Jahres 2021, es wurde zwischenzeitlich in Metall-silos gelagert. Die Bauernfamilien sind also durch Ihre Unterstützung in diesem Punkt autark, da sie auf an die lokalen Verhältnisse adaptierte und reproduzierbare Sämereien zurückgreifen können.

Dass die vom Projekt Begünstigten mit der Auswahl und der Einlagerung der Bohnen alles richtig gemacht haben, zeigt sich auch daran, dass zwischen 92 % und 98 % der Sämlinge auskeimten.

Wie in den vorhergehenden Berichten dargestellt, ist ein Ziel des Projektes die ökologische und nachhaltige Umstellung der Landwirtschaft in der Region. Deshalb erhielt jeder Kleinbauer erstmals 500 g eines Zusatzstoffes, der Bodenbakterien (Rhizobium) enthält. Dadurch wird die Versorgung der Bohnenpflanzen mit Stickstoff aus der Luft verbessert.
Der organische Dünger, der Teil des übergebenen Paketes ist, wurde aus Hühnerdung gewonnen.
Diese beiden Maßnahmen dienen der Bodenverbesserung auf den Feldern, auf denen bisher Monokultur betrieben wurde und deren Qualität sich durch den Klimawandel verschlechtert hat. Ein für die Bauern erfreulicher Nebeneffekt ist, dass so die Produktionskosten gesenkt werden.

Insgesamt wurden in dieser Phase des Projektes 56 Kleinbauernfamilien begünstigt, 33 männliche und 23 weibliche Projektteilnehmer.

 

 

Die Vorbereitungen für das Aussäen begannen in den letzten Maiwochen, als der Boden ausreichend Feuchtigkeit aufwies. Die Bauern in der Region sind es gewohnt, den Boden schonend und nur oberflächlich zu bearbeiten. Dazu dienen Pferde oder Ochsengespanne mit Holzpflügen. Es ist dies eine andere Art der Bodenbearbeitung, wie wir sie in Mitteleuropa kennen: der Boden wird nicht einige Zentimeter tief umge-pflügt, sondern eigentlich nur „geritzt“ und so eine Furche zum Ausbringen der Saatkörner geschaffen.

An diesen Arbeiten nehmen alle Familienmitglieder teil, wodurch das Wissen und die Fähigkeiten an die jüngere Generation weitergegeben werden.

Technische Beratung:

Die Projektteilnehmer sind zum Teil erfahrene Kleinbauern, zum Teil besitzen sie aber lediglich empirisches landwirtschaftliches Wissen. Auch deshalb, wie auch zum Schutz der Ökosysteme und zur Erhöhung der Produktivität, werden die Teilnehmer technisch beraten und weitergebildet.

Im Monat Mai wurden dabei diese Themen behandelt:

– Wie bestimme ich den richtigen Zeitpunkt zum Beginn der Aussaat?
– Messung der Bodenfeuchtigkeit
– der richtige Zeitpunkt zum Düngen
– empfohlene Anzahl von Samen pro Meter Furche
- kein Abbrennen der Felder zur Unkrautvernichtung mehr
- keine Pestizide verwenden
- richtige Anwendung von Biodünger und Zusatzstoffen
– Nutzung von Pflanzenabfällen zur Verbesserung der Bodenqualität

Diese Themen wurden auch in den beiden monatlichen Radiosendungen behandelt, um so neben den Projektteilnehmern auch andere Landwirte zu erreichen.