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April 2021: Die nächste Stufe im Saatgutprojekt beginnt.

Nach den Osterferien - einer für alle Nicaraguaner wichtige, der Familie vorbehaltene Zeit - geht das Projekt weiter. 

Wie angekündigt, hat APRODIM nach einem Spezialisten gesucht, der das Projekt verantwortlich leiten und die Kleinbauern betreuen wird. Angestellt wurde nach einem Auswahlverfahren José Carlos Hernandez. Er wird unter der Anleitung durch Herty Guevara (dem Verantwortlichen für das Umweltprojekt) und Violeta Machado (der Geschäftsführerin von APRODIM) arbeiten, die beide ebenfalls Landwirtschaft studiert haben.

10. April 2021: Im Sitzungssaal des Rathauses von San Marcos wird das Projekt geplant.
Die Verantwortlichen von APRODIM koordinieren die Aktivitäten mit Vertretern des Nicaraguanischen Agrotechnischen Institutes (INTA), des Nicaraguanischen Landwirt-schaftsministeriums (MAGFOR) und des Nicaraguanischen Instituts für den Schutz der landwirtschaftlichen Gesundheit (IPSA) sowie Mitarbeitern der Stadtverwaltung.

ab 13. April 2021: Der letzte Monat vor dem Beginn der Regenzeit und damit der ersten landwirtschaftlichen Saison des Jahres wurde dazu genutzt, weitere Infor-mationsveranstaltungen mit den Projektteilnehmern zu organisieren und ihre Felder zu inspizieren. Dabei wurden Daten wie die Zusammensetzung des Bodens, Neigungswinkel des Geländes, Vorbereitungszustand der Felder und Abstände der Aussaaten aufgenommen. Diese Aktivitäten wurden gemeinsam mit den lokalen Verantwortlichen des Nationalen Agrarinstituts und des Landwirtschaftsministeriums organisiert. Von allen Projektteilnehmern wurden die persönlichen Daten aufgenommen und mit jedem ein Vertrag geschlossen.

Die Erhebung der topographischen Bedingungen der Felder der Projektteilnehmer hat ergeben, dass einige Äcker ein Gefälle von 50% bis zu 70% haben. In diesen Fällen erhalten die Kleinbauern eine Beratung zu alternativen Anbaumethoden, zum Bei-spiel wird ihnen geraten, die Aussaat in bogenförmigen Linien an den Hängen zu tätigen. So werden Bodenerosion und ein Auswaschen des Saatgutes verhindert.

Da das Saatgut per Hand ausgebracht wird – keiner der Projektteilnehmer verfügt über einen Traktor – ist eine schonende Bodenbearbeitung gesichert.

Auf der Basis der aktuellen landesweiten Erfahrungen haben sich die Projekt-verantwortlichen bei APRODIM dazu entschieden, zertifiziertes, lokal adaptiertes, vom Agrarinstitut entwickeltes Saatgut für die Bohnenernte zu kaufen. Aufgrund der Produktinformationen und eigener Versuche hat sich gezeigt, dass 92% der Saatbohnen auskeimen.

Die Informationsveranstaltungen dienten und dienen auch dazu, den Kleinbauern neue Kenntnisse für ihre landwirtschaftliche Aktivität zu vermitteln und so alternative Anbaumethoden zu etablieren. Das hat zum Ziel, aus den negativen Erfahrungen nach den Wirbelstürmen im Jahr 2020 und anderer Umweltkatastrophen zu lernen.

Bei diesen Fortbildungen werden die Projektmitarbeiter von Spezialisten des Agrar-institutes und des Landwirtschaftsministeriums mit ihrem Fachwissen unterstützt.

 



 

Ein wichtiger Teil des Projektes sind die Öffentlichkeitsarbeit und der Erfahrungsaustausch zwischen den Projektteilnehmern wie auch mit anderen Bauern der Region. Dazu wird der kommunale Radiosender von San Marcos genutzt; das Programm trägt den Titel „Die Produktion in unseren Händen“.