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9. - 20. August 2021: Erste Erfolge bei der Ernte

In den vergangenen zwei Wochen wurden die Bildungsveranstaltungen intensiviert und einige Klein-bauern konnten mit der Ernte beginnen.

In zwei Gemeinden, in denen in den vorangegangenen Wochen keine Veranstaltungen organisiert werden konnten, wurden Seminare wurden Seminare zur Erken-nung und frühzeitigen Kontrolle des Insektenbefalls landwirtschaftlicher Kulturen nachgeholt.

Zusätzlich wurde diese relativ ruhige Zeit vor dem Beginn der Ernte für Tages-seminare unter dem Thema „San Marcos frente al cambio climático“ („San Marcos angesichts des Klimawandels“, aber auch „gegen den Klimawandel“) genutzt. Um den Bauern die Teilnahme daran zu erleichtern, wurden sechs dezentrale Veranstaltungs-orte gewählt. Dabei wurde darüber gesprochen, dass der Klimawandel über alle Gren-zen hinweg wirkt und was notwendig ist, um ihn aufzuhalten. Oder um die sozialen und wirtschaftlichen Systeme zumindest an dessen negative Auswirkungen anzu-passen.

Wichtig sind auch Hinweise auf alternative landwirtschaftliche Produktionsmethoden: den Boden zu schonen, indem er nicht zu tief gepflügt oder gehackt wird; die Anlage von Pflanzreihen in horizontalen Kurven bei denjenigen Bauern, die abschüssige Äcker haben; der Bau von Wasserspeichern und die Nutzung von organischem Dünger; die Pflanzung von Schutzhecken.

In zwei Gemeinden, die im aktuellen Produktionszyklus am wenigsten von Trockenheit betroffen waren (Los Angeles und La Chona) konnte schon mit der Bohnen-ernte begonnen werden: die Pflanzen werden ausgeris-sen und auf einer sauberen Fläche ausgebreitet. Dort werden sie getrocknet, bis die Schoten sich öffnen und die Bohnen entnommen werden können. Diese müssen danach weiter in der Sonne getrocknet werden, da sie für die weitere Lagerung oder den Verkauf einen Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 12% haben dürfen.

21. August – 3. September 2021

Die Weiterbildung für die Teilnehmer des Projektes – und jeden, der sich für die Themen interessiert – wurden weitergeführt.
Neben Treffen und Erfahrungsaustauschen in den Dörfern wurde zu der routinemäßigen Radiosendung mit Ing. Rigoberto Munguia ein Spezialist für den Anbau von Mais und Bohnen eingeladen. Er sprach u. a. über die Notwendigkeit einer genauen Planung von Aussaat und Ernte, um z. B. den o. g. Feuchtigkeitsgehalt der Bohnen von 12% nicht zu überschreiten.

Zur Bestimmung der Restfeuchte der Bohnen wenden die Kleinbauern einen einfachen Trick an: In eine leere Flasche werden eine Handvoll Bohnen und ein Esslöffel trockenes Speisesalz gegeben. Die Flasche wird verschlossen und wird nach etwa einer Stunde umgedreht. Kleben dann noch Bohnen am Boden der Flasche, sind sie noch zu feucht, um gelagert oder verkauft zu werden.

Ein weiterer Punkt der Fortbildungen waren Tipps dazu, wie jetzt während der Ernte diejenigen Pflanzen ausgewählt werden, von denen gesundes und kräftiges Saatgut für den kommenden Produktionszyklus entnommen wird.

Wie immer konnten die Zuhörer ihre Fragen per SMS oder Anruf stellen.

Die erste Bohnenernte in diesem Jahr!

 

 

In den letzten 10 – 15 Tagen vor Beginn der Bohnenernte versammeln sich viele Familien auf ihren jeweiligen Feldern und campieren dort in Hütten aus Zweigen und Plasteplanen – auch deswegen, um einen Diebstahl der Ernte zu verhindern.

Die Bohnenpflanzen können geerntet werden, wenn die Blätter gelb geworden sind und abzufallen beginnen. Die ausgerissenen Pflanzen werden mit den Wurzeln nach oben in der Sonne getrocknet. Ist dieser Prozess entsprechend fortgeschritten und die ersten Bohnen fallen aus den Schoten, werden sie per Hand gedroschen. Falls notwendig, werden die Pflanzen dann noch ein paar Tage an einem Seil aufgehängt und weiter getrocknet.

 

Um die Bohnen vor plötzlichen Regenfällen zu schützen und die Projektteilnehmer vor einem Verlust der Ernte zu bewahren bzw. den Trocknungsvorgang unnötig in die Länge zu ziehen, erhielten sieben von ihnen schwarze Plasteplanen. Sie wurden ihnen zum halben Marktpreis verkauft, da es sich bei ihnen um besonders bedürftige Bauernfamilien handelte.